Was ist Endometriose?
Die Erkrankung Endometriose wird durch abnormales Wachstum von Gewebe außerhalb der Gebärmutter verursacht. Das Endometriumgewebe sollte eigentlich auf die Gebärmutterschleimhaut beschränkt sein. Wenn es jedoch außerhalb der Gebärmutter wächst, kann es eine Reihe von Problemen verursachen. Obwohl die Endometriose am häufigsten im Bauchraum, genauer gesagt im Unterbauch auftritt, kann sie in seltenen Fällen auch an anderen Stellen des Körpers auftreten.
Es wird je nach Lokalisation der Endometriose folgendermaßen unterschieden:
- Endometriosis genitalis interna (Adenomyosis uteri): Bei der Adenomyosis uteri sind die Endometriosenherden innerhalb der Gebärmutter angesiedelt
- Endometriosis geniatlis externa: Hier finden sich die Zellansiedlungen in den Organen des kleinen Beckens, also beispielsweise den Eierstöcken oder den Eileitern
- Endometriosis extragenitalis: Hier sind die Endometriosenherden außerhalb des kleinen Beckens angesiedelt, also beispielsweise im Bauchraum, also Darm, den Harnleitern oder sogar der Leber oder Lunge. In diesem Fall entsteht Endometriose direkt an dem betroffenen Organ, da sich die Ursprungzellen irrtümlicherweise in Endometriosezellen weiterentwickeln, statt in die Ursprungszellen
Eine weitere Form der Endometriose ist die sogenannte Adenomyose. Bei der Adenomyose tritt das Endometriumgewebe im Muskel der Gebärmutter auf und nicht wie bei der Endometriose, wo das Endometrium fast überal im Körper aufreten kann. Auch die Adenomyose ist eine Erkrankung, die starke Schmerzen verursachen kann.
Die direkte Ursache der Erkrankung Endometriose ist nicht bekannt, obwohl mehrere Faktoren mit ihr in Verbindung gebracht werden. Eine der am weitesten verbreiteten Theorien besagt, dass die Menstruation eine Rolle bei der Entstehung der Endometriose spielt. Dieser Prozess wird als retrograde Menstruation bezeichnet und tritt auf, wenn Blut zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut in die Bauchhöhle fliesst. Viele Patientinnen haben in gewissem Masse eine retrograde Menstruation, aber nur ein kleiner Prozentsatz erkrankt an Endometriose. Möglicherweise gibt es hier einen Zusammenhang mit dem Immunsystem. Wenn Frauen in Ihrer Familie an Endometriose leiden, ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass Sie selbst an Endometriose erkranken.
Die Erkrankung Endometriose betrifft Frauen aller Altersgruppen, wobei die Häufigkeit bei Patientinnen zwischen 20 und 40 Jahren höher ist. Fettleibigkeit kann mit einem höheren Endometrioserisiko in Verbindung gebracht werden, und auch Frauen, die noch nicht entbunden haben, haben ein höheres Risiko.
Was sind die Symptome?
Die Symptome sind von Patientin zu Patientin sehr unterschiedlich und können Folgendes umfassen:
- Schmerzen im Becken, im unteren Rücken, im Unterleib und in den Beinen
- Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)
- Ungewöhnliche Menstruation
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Kopfschmerzen
- Unfruchtbarkeit (20-40 % der Frauen mit Unfruchtbarkeit haben Endometriose)
- Blut beim Urinieren und im Stuhlgang
- Durchfall oder Verstopfung
- Müdigkeit
- Leichtes Fieber
- Vermindertes Energieniveau
- Übelkeit und Erbrechen
Schmerzen sind das häufigste Symptom bei Frauen mit der Erkrankung Endometriose. Wenn eine Frau mit Endometriose ihre Periode hat, blutet sie sowohl aus den Zellen und dem Gewebe innerhalb ihrer Gebärmutter als auch aus den Zellen und dem Gewebe ausserhalb der Gebärmutter. Blut in anderen Organen, insbesondere im Unterleib, kann zu Entzündungen und Schmerzen führen. Ausserdem kann sich Narbengewebe bilden, das schmerzhaft ist. Endometriose kann nicht nur schmerzhaftere Perioden verursachen, sondern auch stärkere Blutungen auslösen. Die Regelblutungen können stärker und auch länger als normal sein.
Wann sollten Sie sich behandeln lassen? Wie wird Endometriose behandelt?
Die meisten Frauen suchen eine Behandlung für Endometriose auf, wenn sie Schmerzen haben oder wenn sie Probleme mit der Fruchtbarkeit haben. Die Endometriose wird durch eine laparoskopische Entnahme einer Probe einer vermuteten Endometrioseherde diagnostiziert.
Die häufigste Behandlung der Endometriose sind entzündungshemmende, rezeptfreie Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen. Einige hormonelle Behandlungen wie die Antibabypille können ebenfalls Linderung verschaffen. Aromatasehemmer und Gnrh-Modulatoren sind ebenfalls gängige Hormontherapien, die zur Behandlung von Endometriose eingesetzt werden. Unter Gnrh wird medizinisch das Gonadotropin-Releasing-Hormon (gnrh) verstanden. Wenn eine Frau mit Endometriose versucht, schwanger zu werden, stehen Medikamente zur Verfügung, die ihre Fruchtbarkeit fördern.
Manchmal wird bei der Behandlung von Endometriose auch ein chirurgischer Eingriff empfohlen. Die laparoskopische Chirurgie ist nicht nur ein Diagnoseinstrument, sondern kann auch eingesetzt werden, um Endometrioseherde ausserhalb der Gebärmutter zu entfernen oder abzubrennen. Wenn Endometriose-Gewebe zu Narbengewebe geführt hat, kann das Narbengewebe ebenfalls operativ entfernt werden. Eine Operation kann die mit der Endometriose verbundenen Schmerzen lindern und die Fruchtbarkeit verbessern. Bei Frauen, die sich keine Sorgen um ihre Fruchtbarkeit machen, kann die Entfernung der Eierstöcke oder eine vollständige Hysterektomie empfohlen werden.
Es gibt ebenfalls ein Gestagen, im Gegensatz zur Pille, welches speziell zur Behandlung von Endometriose zugelassen ist. Bei dem Gestagen handelt es sich um Dienogest, welches einmal por Tag als Tablette eingenommen wird. Dieses Dienogest vermindert die Endometrioseherde in vielerlei Hinsicht. Nicht zu vergessen sind die natürlichen Hausmittel, die die mit Endometriose verbundenen Schmerzen lindern können. Viele Frauen spüren, dass ihre Endometriose-Symptome zurückgehen, wenn sie sich viel bewegen, sich gesund ernähren und zur Linderung ein einfaches Heizkissen verwenden.